H.v. Herzogenberg "Die Geburt Christi"-
ein romantisches Weihnachts-Oratorium
des Brahms Zeitgenossen

Ein Zeitgenosse von Johannes Brahms, Heinrich von Herzogenberg (1843-1900), hat sich 1895 der Vertonung von „Die Geburt Christi“ gewidmet, ein Opus für Solisten, Chor, Orchester und Orgel. Der Komponist stellt die Geburt Christi in den Kontext der alttestamentlichen Messias-Erhoffung und gliedert sein Stück daher in Verheißung, Erfüllung und Anbetung. Die verwendeten Texte sind Stellen aus Mose, Jesaja und Lukas, die mit lediglich zwei  Ausnahmen, von Choraltexten kommentiert werden. Musikalisch gestaltet Herzogenberg die Bibeltexte in barocker Rezitativform mit kleiner Orgel, die Choräle, welche die Funktion der barocken kommentierenden Arien übernehmen, verarbeitet er zu emotionalen kontrapunktischen Choralvariationen. Als Novum kann gelten, dass die Komposition auch ein interaktives Oratorium ist: der Gemeinde werden zum Mitsingen Choräle zugewiesen.