Johann Sebastian Bach (* 21. März 1685 (JK) in Eisenach; † 28. Juli 1750 in Leipzig) war ein deutscher Komponist des Barock und ein auch zu seiner Zeit berühmter Organist und Cembalist. Er gilt heute als einer der größten Tonschöpfer überhaupt, der die spätere Musik wesentlich beeinflusst hat und dessen Werke im Original und in zahllosen Bearbeitungen weltweit präsent sind. (Quelle: Wikipedia)

Am Samstag 31. März um 18.00 Uhr gelangt in der Stadtkirche Böblingen die „Markus-Passion“ von Johann Sebastian Bach durch die Böblinger Kantorei zur Aufführung.

Dieses Werk Bachs, nimmt in seinem Vokalschaffen insoweit eine besondere Stellung ein, als die vermutlich einzige überlieferte Abschrift der Partitur bei einem Brand im Februar 1945 vernichtet wurde. Einzig erhalten ist das seinerzeit 1732 gedruckte Textbuch von Christian Friedrich Henrici,  der für Bach auch den Text der Matthäus-Passion erstellte, und darin auf eine Aufführung der Markus-Passion im Jahre 1731 verweist Die Musikwissenschaft hat sich im Bemühen um eine Rekonstruktion des Werkes den Umstand zunutze gemacht, dass Bach ab 1730, unter dem Druck ständig neue Kantaten im Gottesdienst aufführen zu müssen, gerne auf frühere Werke zurückgriff und den neuen Text unterlegte. So sind z.B. die h-moll Messe und das Weihnachtsoratorium großenteils in diesem Verfahren entstanden. Die Suche nach passenden Vorlagen aus früheren Werken Bachs fasste Dietmar Hellmann  1964 in  einer praktischen Ausgabe zusammen und verhalf dadurch dem Stück zu einer Wiederentdeckung. Somit steht uns Bachs Markus-Passion mit Arien, Chorälen und dem Eingangs- und Schlusschor wieder zur Verfügung, lediglich der Evangelienbericht, d.h. Rezitative und Turbae sind nicht mehr rekonstruierbar.

In der Böblinger Aufführung wird auf Neukompositionen und gewagte Ergänzungsversuche verzichtet. Stattdessen wird die Erzählung von einem Sprecher und einem den Erzähltext kommentierenden Schlagzeuger übernommen.

Musikalisch begegnen die Ausdrucksformen dicht am Erzähltext agierender Klänge unserer Zeit mit der Musik Bachs, die wie auf einer anderen Ebene das Geschehen gleichsam doppelt kommentiert. Dadurch entsteht ein packender Dialog der Epochen.

Es singen  Ursula Benzing (Karlsruhe) - Sopran, Sabine Schilling( Heidelberg) – Alt, Rüdiger Husemeyer(Herrenalb) – Tenor, die Böblinger Kantorei sowie das Instrumentalensemble  Concentus Böblingen. Die Leitung hat Eckhart Böhm.

SZBZ
vom
4.April '07